Schreiblust

Wie ich zum Schreiben gekommen bin und was mich motiviert, nicht mehr damit aufzuhören

 

Den ersten Roman habe ich meinem Mann zum Geburtstag geschrieben, weil er sich ein Buch gewünscht hatte. Nicht eins von mir, sondern irgendeins, weil ihm nichts Besseres einfiel. Dass er dann ein von mir geschriebenes Buch bekommt, sollte eine Überraschung werden, was nicht geklappt hat, weil ich keine Gelegenheit hatte, heimlich zu schreiben. Gefreut hat er sich dennoch, obwohl die Urversion, sowie auch das überarbeitete Endprodukt (Neuauflage, nachdem der erste Dienstleister insolvent wurde), deutlich Luft nach oben hat. Nun ja, es war eben ein erster Versuch.

 

Den zweiten Roman habe ich geschrieben, weil mein Mann gesagt hat, ich soll unsere Dekoschweine zum Leben erwecken. Also: eine Schnapsidee, wenn man so will. Um ehrlich zu sein. Das Ergebnis passt zur Schnapsidee.

 

Durch die beiden Bücher habe ich Gefallen an der Schreiberei gefunden. Daraufhin habe ich insgesamt drei Bücher zu 60. Geburtstagen geschrieben, eins über unsere Australienreise zum 80. Geburtstag meiner Mutter sowie drei Urlaubsbücher als persönliche Erinnerung für meinen Mann und mich.

 

Irgendwann hatte ich etwas mitzuteilen, wollte zum Nachdenken anregen, ein Schicksal der Öffentlichkeit präsentieren, auch um unsere Gesellschaft zu hinterfragen. Daraus entstanden ist „Hoch hinaus wollte ich“, ein Kurzroman in Tagebuchform mit Rahmenhandlung.

Mit „Er war kein Bergsteiger“ wollte ich zum einen meinem Vater eine Freude machen, weil es ein Buch über sein Leben als Bergmann ist. Zum anderen wollte ich dazu beitragen, ein Stück Kultur zu bewahren. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei dem Kamp-Lintforter Verein für Bergmannstradition für die Nutzungserlaubnis des Bildmaterials.

 

Es kam der Tag, an dem ich mich mit anderen Autoren messen wollte. Ich habe also an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen, oft mit Kurzgeschichten, zum Teil aber auch mit Gedichten und Aphorismen, und bin fast immer gescheitert. Heute weiß ich warum, damals nicht.

Das Scheitern war für mich sehr lehrreich. Ich habe mir die Gewinnergeschichten angesehen und mit meinen Texten verglichen und analysiert, um es dann auf ein Neues zu versuchen. Ich gehöre der Fraktion Learning by doing an.

 

Heute schreibe ich Kurzgeschichten und Romane, bei denen ich mir immer das Feedback von Freunden einhole, aber auch wildfremden Menschen in Literaturforen Auszüge zur kritischen Begutachtung gebe.

Das Ergebnis ist manchmal hart und hat auch schon dazu geführt, dass ich mich von einer Idee komplett verabschiedet habe.

 

Trotzdem: Es gibt noch viele Geschichten, die von mir erzählt werden wollen! Ich werden ihnen diesen Gefallen gern erweisen.


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