Die Kohle war sein Lohn
Den Text „Der Steiger“ habe ich für meinen Vater geschrieben, der stolz auf seine 40-jährige Tätigkeit als Bergmann unter Tage war.
Das Video dazu habe ich 2016 als Werbung für das zu dem Zeitpunkt noch in Bearbeitung befindliche Buch „Er war kein Bergsteiger“ erstellt.
Am 23. März 2020 ist mein Vater verstorben. Der Plan war, das Lied zu singen, wenn er zu Grabe getragen wird. Daraus ist dann aufgrund des Corona-Lockdowns nichts geworden.
„Die Kohle war sein Lohn“ zeigt Originalaufnahmen aus dem Bergbau, die von Albrecht Kowalsky sowie der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition linker Niederrhein e. V. zur Verfügung gestellt wurden. Ich bedanke mich für die Nutzungsrechte.
Der Steiger
In der Siedlung steht sein Haus -- Mit einem kleinen Garten -- Im Revier kennt er sich aus -- Die Kumpel auf ihn warten
Mit Stolz trägt er den weißen Helm -- Das Hemd mit blauen Streifen -- Die Lampe macht er fest am Helm -- Die Stiefel trittfest greifen
So kennt man ihn, So fährt er an, So steht er seinen Mann
Die Seilfahrt bringt ihn auf die Sohle -- Tag für Tag und Nacht für Nacht -- Der Steiger schuftet für die Kohle -- Heftig hart ist es am Schacht
Doch die Zeche liebt er sehr -- Aus Leidenschaft und nicht für’s Geld -- Durch den engen Streb muss er -- Der Steiger ist auf sich gestellt
So kennt man ihn, So fährt er an, So steht er seinen Mann
Der Korb bringt ihn nach unten -- Die Lok, die wartet schon -- Ein letztes Mal, die letzte Schicht -- Die Kohle war sein Lohn
Auf der Halde liegt sie nun -- Einst als schwarzes Gold bekannt -- Die Kumpel haben nichts zu tun -- Der Steiger ist jetzt auch verbannt
Im Revier war er zu Haus', Mit Stolz, so fuhr er an, Und stand so seinen Mann